Die klimatischen Veränderungen im Landkreis Mayen-Koblenz sind deutlich spürbar und haben in den letzten Jahrzehnten einen klaren Trend hin zu höheren Temperaturen und veränderten Wetterbedingungen gezeigt. Die folgenden Daten, basierend auf den Klimadiagrammen des Deutschen Wetterdienstes, verdeutlichen diese Entwicklung und ihre möglichen Auswirkungen.

Temperaturanstieg: Ein klarer Trend

Seit der Referenzperiode von 1881-1910 sind die Temperaturen im Landkreis Mayen-Koblenz um durchschnittlich 1,7°C gestiegen. Während das langjährige Mittel 1881-1910 bei 8,2°C lag, liegt es zwischen 1993 und 2022 bereits bei 9,9°C. Dieser Anstieg entspricht dem regionalen Trend in Rheinland-Pfalz und ist in den letzten Jahrzehnten besonders ausgeprägt. Interessant dabei: Alle zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen liegen nach 1990, mit dem Jahr 2022 als das bislang wärmsten Jahr.

Auf der anderen Seite sind die zehn kältesten Jahre alle vor 1965 zu finden, wobei das Jahr 1888 das kälteste Jahr dieser Periode war. Seitdem steigen die Temperaturen mit wenigen Ausreißern stetig an.

Heiße Tage: Ein Anstieg der Extremwerte

Die Zahl der heißen Tage – also Tage mit Höchsttemperaturen von über 30°C – ist in den letzten 30 Jahren deutlich gestiegen: Im Durchschnitt gibt es heute sechs heiße Tage mehr pro Jahr im Vergleich zur Referenzperiode von 1951 bis 1980. Auch die Zahl der Sommertage (Temperaturen über 25°C) hat zugenommen, von 27 auf 44 Tage pro Jahr. Diese steigenden Temperaturen führen zu einer Zunahme von Extremwerten und stellen sowohl die Natur als auch den Menschen vor neue Herausforderungen.

Rückgang der Frosttage

Auch die Zahl der Frosttage hat sich im Landkreis verändert. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1951-1980 ist die Zahl der Frosttage im Jahr im Schnitt um 14 Tage gesunken. Besonders auffällig ist, dass die zehn Jahre mit der geringsten Anzahl an Frosttagen seit 1984 aufgetreten sind. Dies liegt an den milderen Wintern, die durch den Anstieg der Temperaturen, insbesondere im Winter, bedingt sind. Der Anstieg der Winterdurchschnittstemperatur um 1,9°C hat nicht nur Auswirkungen auf das tägliche Leben, sondern auch auf die Landwirtschaft, den Weinbau und die Biodiversität in der Region.

Was bedeutet das für den Landkreis Mayen-Koblenz?

Die Veränderungen im Klima bringen weitreichende Auswirkungen mit sich. Unteranderem fallen darunter:

  • Landwirtschaft und Weinbau: Die steigenden Temperaturen und der Rückgang der Frosttage können die Erntezeiten und die Qualität der Produkte beeinflussen. Der Weinbau, der besonders auf das richtige Klima angewiesen ist, wird sich verändern müssen, um den neuen Bedingungen gerecht zu werden.
  • Biodiversität: Höhere Temperaturen können die Verbreitung von Pflanzen- und Tierarten verändern und zu einer Verschiebung der regionalen Flora und Fauna führen.
  • Alltag und Lebensqualität: Die zunehmende Zahl an heißen Tagen stellt nicht nur eine Herausforderung für die Landwirtschaft dar, sondern auch für die Lebensqualität der Menschen in der Region. An heißen Tagen sind verstärkte Hitzeschutzmaßnahmen und eine Anpassung der Infrastruktur gefragt.