Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit

Der Klimawandel hat vielfältige direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Witterungs- und Klimaveränderungen können dazu führen, dass Infektionskrankheiten sowie nicht-übertragbare Krankheiten wie Allergien zunehmen oder sich die Symptome bei Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verstärken. Auch die zunehmende Belastung durch UV-Strahlung und bodennahes Ozon kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken und wird häufig von den Menschen unterschätzt.

Zudem stellen häufiger auftretende Extremereignisse wie Hitze, Stürme, Starkregen/Hochwasser, Lawinenabgänge oder Erdrutsche eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben dar. Sie können außerdem zu sozialen und psychischen Belastungen und Störungen wie Stress, Angstzuständen und Depressionen führen.

Hitze führt beispielsweise zu einer Zunahme an Krankheits- und Todesfällen. Typische hitzebedingte Krankheitsfälle sind vor allem Dehydrierung, Hitzschlag sowie Herz- und Kreislauferkrankungen.

Um die Menschen vor diesen gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen, ist das Handlungsfeld Gesundheit ein wichtiger Teil der Klimaanpassung.

Laufender Ventilator mit der Sonne im Hintergrund
© pixabay

Gesundheitsrisiko Hitze

Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag, Tod: Die spürbaren Folgen der Hitze können im Sommer gravierende Ausmaße annehmen.
Besonders betroffen von den steigenden Temperaturen sind Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Häufig betreffen hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle alleinstehende, sozial isolierte Menschen sowie Obdachlose und Menschen in ungünstigen Wohnsituationen. Auch Menschen, die in der Stadt leben sind grundsätzlich stärker von den Effekten der Hitze bedroht, aufgrund des Wärmeinseleffekts, auch urbane Hitzeinseln genannt. 

Durch die Erderwärmung der Erde durch den Klimawandel kommt es zu häufigeren, längeren und intensiveren Hitzeperioden. Klimamodelle prognostizieren, dass der Anstieg der mittleren jährlichen Lufttemperaturen zu heißeren Sommern führen wird, was eine höhere Anzahl von heißen Tagen und Tropennächten mit sich bringt. Ein „heißer Tag“ ist ein Tag, dessen Höchsttemperatur bei über 30°C liegt; eine „Tropennacht“ ist eine Nacht, deren Temperaturen nicht die 20°C unterschreiten.

Laut dem Robert Koch Institut (RKI) führten die wiederholt auftretenen Hitzewellen über einen längeren Zeitraum in 2022 zu einer Übersterblichkeit von etwa 4500 Menschen. In 2023 wurde ein wöchentlicher Bericht zur hitzebedingten Motalität durch das RKI etabliert.

Aktivitäten des Bundesumweltministeriums

  • Einrichtung von Frühwarnsystemen wie das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die Ozonwarnungen des Umweltbundesamtes (UBA) und den UV-Index des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
  • Untersuchung von Auswirkungen des Klimawandels auf die Ausbreitung von Krankheitserregern und von allergieauslösenden Pflanzen
  • Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme für das Personal im Gesundheitswesen
  • Einbringen von klimabedingten Anforderungen in die Stadt- und Landschaftsplanung
  • Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels und aufzeigen Möglichkeiten der Vorsorge
  • Förderung von Forschung und Innovationen
  • Hitzeschutzplan für Gesundheit (2023)